Künstler des Monats: C. Middendorf

Christiane Middendorf: abstrakte Kunst zwischen Herz und Verstand

Christiane Middendorf lebt und liebt die Malerei. Ihre Berufung war aber nicht immer ihr Beruf. 1981 begann sie eine kaufmännische Ausbildung, konnte aber die schon immer vorhandene Passion für die Kunst nicht lange zur Seite schieben. Ab 1990 begann die 1961 in Essen geborene Malerin daher verstärkt, eigeninitiativ Kunst zu studieren. 

Dabei konzentrierte sie sich primär auf das Informel und die freie Malerei. Vier Jahre darauf folgte ein Privatstudium bei der freischaffenden Privatdozentin Angela Raumsauer, in dessen Rahmen sie ihr Wissen über Kunstgeschichte und -stile vertiefte. Im Anschluss folgte ein Gaststudium der Meisterklasse Freies Malen bei Professor Qi Yang an der IBKK Bochum. 

Aus den verschiedenen Etappen ihrer privaten Studien und ihren kunsthistorischen Reflexionen synthetisierte sie ihren eigenen unverwechselbaren Stil – eine Variante der modernen und informellen abstrakten Malerei: farbintensiv, gestisch und emotional stark akzentuiert. Ihre kreativen Gestaltungen bleiben dabei konsequent dem Informellen verpflichtet, so das sie eine der wenigen Kunstschaffenden ist, die derart fokussiert eine konkrete Position vertreten.

Abstrakte Malerei von Christiane Middendorf


Abstrakte Kunst mit Spachtel und Pinsel

Der Schaffensprozess ihrer abstrakten Kunstwerke wird vornehmlich durch eine starke und zugleich ambivalente Gestik bestimmt, wobei Christiane Middendorfs Pinselführung  stets unbeirrt bleibt. Gesteuert wird ihre Hand von Herz und Kopf gleichermaßen, mal im Wechselspiel, mal im Einklang, mal im Zweikampf. 

Technisch zeigt sich die Künstlerin facettenreich: Reziprok bestimmen ihre Sujets die angewandte Maltechnik und Farbigkeit, während Farbigkeit und Maltechnik die Sujets erst formvollendet generieren. So entsteht manches Kunstwerk in einer Butterfly-Technik, ein anderes per Floating Painting, ein weiteres im Zusammenspiel von Spachtelmasse und Pinsel und wiederum andere in einer Helix- oder Kolibri-Technik – abhängig vom Dargestellten, Wahrnehmbaren und Intendierten.

Die Farben, die bei der Künstlerin Anwendung finden, werden in ihrer Intensität gezielt von ihr ausgewählt: Christiane Middendorfs Bilder sollen ästhetisch, durch die dominante Farbigkeit, zugänglich sein, dem Rezipienten aber auch ein selbstreflexives Betrachtungserlebnis offerieren.

Abstrakte Kunst mal anders: dialogisch und interaktiv

Denn die eigentliche Intention der Künstlerin ist nicht etwa ein einseitiges, frontales Lernen. Die Kunst soll nicht Lehrer sein, der Rezipient nicht Schüler. Im Fokus steht ein sich subtil konstituierender Dialog zwischen Betrachter und Kunstwerk – auf emotionaler Ebene. Die Kunst soll offen deutbar sein, dynamisch und interaktiv. Der Rezipient soll sich auf sie und ihre Entfaltung einlassen können und darin situativ versinken. 

Den Austausch zwischen Kunstwerk und Betrachter erreicht die Künstlerin einerseits durch die mit Bedacht gewählten Nuancen. Leuchtstark und intensiv wirken sie mal harmonisch, mal extrem divergierend – und werden zu einem vielschichtigen Kunstwerk synthetisiert, dem mehr inhärent ist, als der erste Blick erfasst.

Abstrakte Malerei von Christiane Middendorf


Das Informel als Ergebnis von Realität und Idee

Aber nicht nur durch die starke Farbigkeit ihrer Werke konstatiert Christiane Middendorfs einzigartige künstlerische Note, sondern auch ihre Bereitschaft, sich von der Ebene des Figurativen konsequent zu lösen und dem Informellen, dem Abstrakten, den Vorzug zu geben. Dennoch blitzen in ihren Werken an den Rändern der Farbverläufe häufig scheinbar gegenständliche Strukturen auf – Trugbilder des eigenen Verstandes oder tatsächlich Sichtbares? 

Geschickt vereint die Künstlerin so die oppositionellen Positionen des Reellen und Gedanklichen, bringt Wirklichkeit mit Ideen zusammen und überträgt diese symbiotisch auf die Leinwand. Damit versucht sie eine Reaktion zu evozieren, einen Impuls im Betrachter auszulösen. Sie verleitet ihn dadurch zu einem selbstständigen Hinterfragen des Kunstwerks, anstatt einen vorbereiteten Interpretationsansatz zu transferieren. 

Christina Middendorf vollbringt so eine spektakuläre Gratwanderung: Einerseits laden ihre Werke zum Verweilen und Betrachten ein, schaffen Freiräume und Harmonie in warmen Nuancen. Andererseits drängen dystopische Farbkombinationen den Rezipienten zu einem subtilen Reflexionsprozess, der hochgradig individuelle Empfindungen und Interpretationen des Gesehenen zulässt. 

Mit dieser sowohl sympathischen als auch anspruchsvollen Attitüde hat sich die Essenerin mittlerweile einen Namen in der Kunst gemacht. Als feste Größe der zeitgenössischen abstrakten Malerei ist sie international bekannt und begeistert Menschen mit Projekten im In- und Ausland.

Abstrakte Malerei ab 1000,- EUR von Christiane Middendorf 

Modern, unabhängig, extrem

Inspiration für ihre abstrakte Malerei findet die Essener Künstlerin in kunsthistorischen Genres wie dem Abstrakten Expressionismus und dem europäischen Tachismus. Dabei reproduziert sie allerdings keine altbekannten Muster oder Genrekonventionen, sondern abstrahiert ihr Wissen auf eine Metaebene, aus der sie ihre eigene Maltechnik und ihre eigenen Sujets speist.

Ihre ganz eigene Form der abstrakten Kunst zeigt sich somit zwar auf Kunstgeschichte Bezug nehmend, jedoch unstrittig modern und unabhängig. Wir freuen uns, dass Christiane Middendorf ihre Kunst nun  auch bei Argato zeigt und fester Bestandteil unserer offenen Kunstplattform ist!

 

 

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